Mein erster Alleinflug von Jannes Reisser

Dieses Jahr habe ich mit meiner Segelflugausbildung begonnen. Ich war begeistert vom Fliegen und von der Stimmung und Gemeinschaft hier am Flugplatz Möckmühl-Korb. Ich versuchte jeden Sonntag auf den Flugplatz zu kommen um genügend Starts und Landungen zu üben, aber ich glaubte noch nicht an einen ersten Alleinflug in diesem Jahr. Das diesjährigen Fliegerlager, worauf ich mich schon lange freute, sollte dies nun ändern. Das Fliegerlager findet immer in den ersten zwei Wochen der Sommerferien statt. Hier wird intensiv geschult und die Fortgeschrittenen können bei entsprechenden Wetterlagen die ersten Thermikflüge machen. Mein Fluglehrer sagte mir am Anfang des Lagers, dass ich es schaffen könnte, so wuchs meine Motivation von Tag zu Tag. Wie auch mein fliegerisches Können mit der wachsenden Routine von Tag zu Tag zunahm. Dann kam er der Tag meines ersten Alleinfluges.
Zunächst machte ich noch mit meinem Fluglehrer, Manfred Henninger, einen Start, bei dem ich nochmals verschiedene Übungen flog. Nach der Landung hatte ich noch keine Ahnung was ich heute noch erleben würde. Als der Flieger dann wieder am Start war, sagte Manfred aber, dass man den hinteren Fallschirm herausholen solle. So wirklich verstanden habe ich aber erst das ich jetzt alleine Fliegen würde, als mein Manfred mir sagte, dass ich einsteigen und mich fertig machen sollte. Puuhh, Adrenalin und ein kleines bisschen Angst schoss mir durch die Adern, alles pulsierte und ich war aufgeregt als ich mich in das Segelflugzeug setzte. Aber mit der Konzentration auf den Start und die geübten Abläufe wurde ich wieder ruhiger. Ich sagte mir, wenn mein Fluglehrer mir das zutraut tu ich das sowieso. Los ging´s, dass Seil wurde gestrafft und die fast 300PS starke Winde beschleunigte mich schnell und zog mich auf ca. 350 Meter über Grund. Als ich oben war ,viel ein Teil der Anspannung mit einem Freudenschrei von mir ab. Die Abendluft war ruhig aber nicht windstill, so musste ich mich auch schon wieder auf die Landeinteilung und die Landung konzentrieren.
Der Landeanflug war perfekt. Die Landung selber klappte auch, hätte vielleicht etwas sanfter sein können, aber was soll´s, pure Freude sprudelte aus mir raus als ich die Kabinenhaube öffnete.
Ich musste noch zwei weitere Starts machen. Das sieht das Ausbildungshandbuch so vor. Dabei konnte ich bereits mit etwas weniger Aufregung an den Landungen feilen und schon klappten diese butterweich. Ich freue mich sehr jetzt an meiner Flugtechnik immer weiter üben zu können.
Nach den ersten drei Alleinflügen überreichten mir meine Fliegerfreunde einen traditionellen Strauß aus Disteln und Brenneseln und drückten mir diesen fest in die Hände. Nach dem Abendessen wurde mir dann noch der Hintern versohlt und mit einem Eimer kaltem Wasser wieder abgekühlt. Man sagt das fördert das richtige Thermikgefühl…ich bereue nichts, alles halb so schlimm! Das war ein toller Abend, der gemütlich am Lagerfeuer ausklang.
Das waren meine ersten Alleinflüge, die ich ohne unser Team nicht geschafft hätte. Deshalb ein fettes Dankeschön an den FSV Möckmühl besonders an meine Fluglehrer, die mit sehr viel Elan uns Schülern das Fliegen beibringen. Für mich war das Fliegerlager jetzt doppelt Klasse wir sind eine tolle Truppe die sich gegenseitig unterstützt und alles so läuft wie es sein soll. Ich hoffe, dass geht noch lange für alle und mich so weiter.
Lieber Jannes Du hast das wunderbar gemacht. Wir sind stolz auf Dich und freuen uns darüber Dich in unserem Team zu haben. Dein FSV Möckmühl